Der Lindenplatz ist ein wichtiger öffentlicher Platz am Ortseingang von Allschwil. Die Neugestaltung dieses Platzes beschäftigt die Gemeinde Allschwil seit 2013. Am 16. Oktober 2024 beschloss der Einwohnerrat ein Neugestaltungsprojekt, dass aus einem öffentlichen Beteiligungsverfahren hervorgegangen ist. Da das Behördenreferendum ergriffen wurde, wird das Stimmvolk am 18. Mai 2025 über dieses Projekt entscheiden.
Der Lindenplatz liegt am nordöstlichen Ortseingang von Allschwil inmitten eines der dichteren Quartiere Allschwils. Derzeit ist der Platz geprägt durch ein über die Jahrzehnte entstandenes Nebeneinander von Bepflanzungen, Bodenbelägen und Spielgeräten. Der Anteil an versiegelter Fläche ist relativ hoch, die Bepflanzung ist nicht immer standortgerecht und die Ausstattungselemente sind in die Jahre gekommen. Die umliegenden Flächen und Erdgeschosszonen sind derzeit nicht gut an den Platz angebunden. Parkplatzfelder grenzen den Aufenthaltsbereich ein. Unbestritten vor diesem Hintergrund ist daher, dass Handlungsbedarf besteht. Der planerische und politische Prozess um die richtige Lösung beschäftigt die Gemeinde nun jedoch schon seit 2013.
Eine Studie im Auftrag des Gemeinderates untersucht das Angebot an und die Qualität der Freiräume / Grünflächen in Allschwil. Dabei wird der Bedarf festgestellt, den Lindenplatz umzugestalten. Parallel dazu fordert auch eine Petition die Aufwertung des Platzes.
Um die Anliegen an eine Neugestaltung des Platzes zusammenzutragen, wird im Sommer / Herbst 2014 ein Beteiligungsprozess begonnen. Kurz danach entfernt jedoch der Einwohnerrat die Mittel zur Umgestaltung des Platzes aus dem Budget 2015. Da es nun keine Perspektive auf eine Neugestaltung des Platzes mehr gibt, wird auch der Beteiligungsprozess nicht weitergeführt.
Eine dringliche Motion (ER-Geschäft Nr. 4224) fordert, wenigstens das weitere Vorgehen zu klären. Der Gemeinderat schlägt daraufhin in seinem Bericht vor, einen Studienauftrag im Dialogverfahren auszulösen. Es solle umgehend damit begonnen werden, um die Umgestaltung mit der kommenden Sanierung der Baslerstrasse durch den Kanton zu koordinieren. Der Einwohnerrat weist den Bericht / den Vorschlag jedoch zurück.
Nach der Ankündigung des Kantons, dass die Baslerstrasse nun saniert werde, möchte der Einwohnerrat nun doch das weitere Vorgehen auf Basis des Vorschlags des Gemeinderates klären. Hierfür wird im Mai 2016 eine Spezialkommission des Einwohnerrats inklusive Vertretung der Petitionäre von 2013 eingesetzt.
Ende 2017 schlägt die Spezialkommission vor, dem Vorschlag des Gemeinderates (Durchführung eines Studienauftrags im Dialogverfahren) zu folgen. Der Einwohnerrat folgt dem Vorschlag diesmal (ER-Geschäft 4359). Die Spezialkommission erarbeitet massgeblich den Auftrag für dieses Verfahren.
Nach einer offenen Einladung bewerben sich 30 Landschaftsarchitekturbüros um die Teilnahme. Drei davon werden durch die Präqualifikation ausgewählt. In Dialog und gleichzeitig in Konkurrenz zueinander erarbeiten die Büros je einen unterschiedlichen Gestaltungsansatz. Eine Jury begleitet das Verfahren. Sie setzt sich aus externen Fachexperten, Fachleuten der Verwaltung sowie Sachexperten aus Politik und den Petitionären von 2013 zusammen.
Aus den drei Ansätzen wird von der Jury die Arbeit von META Landschaftsarchitektur (Basel) zur Umsetzung empfohlen. Das Projekt wird anschliessend mehrfach öffentlich vorgestellt. Unter Berücksichtigung der Rückmeldungen wird es bis zum Stand Vorprojekt weitergeplant. Im November 2019 spricht der Einwohnerrat den für die Umsetzung notwendigen Investitionskredit. Gegen den Entwurf formiert sich jedoch auch Widerstand, ein Referendum kommt zu Stande.
Die Abstimmung über den Planungs- und Baukredit wird im September 2020 durchgeführt. Das Stimmvolk lehnt den Kredit mit 53,15 % ab. In der Zwischenzeit hatte der Kanton bereits mit der Sanierung der Baslerstrasse begonnen. Dabei wurde der Abriss des Kiosks vorbereitet, der beim Umgestaltungsprojekt Lindenplatz an anderer Stelle neu gebaut worden wäre. Aufgrund des Ausgangs des Referendums wird die Platzumgestaltung jedoch nicht umgesetzt und der Kiosk bleibt vom Wassernetz getrennt und mit Brettern verschalt funktionslos stehen.
Eine Nachwahlbefragung durchleuchtet Motivation, politische Verortung, Demographie und viele weitere Merkmale der Wählerinnen und Wähler, die am Referendum 2020 teilnahmen. Unter anderem legen die Ergebnisse den Schluss nahe, dass einige Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Oberflächengestaltung ablehnten.
Drei verschiedene Postulate zum Lindenplatz werden 2021 in den Einwohnerrat eingebracht. Sie fordern die Schaffung von Tempo 20 auf der Strasse östlich des Platzes bzw. die Aufwertung des Spielplatzes bzw. die Zwischennutzung des Kiosks. Der weiterhin bestehende, vielfältige Handlungsbedarf wird damit unterstrichen.
Eine dringliche Motion des Einwohnerrates fordert die «Wiederaufnahme Umgestaltung Lindenplatz». Mit Blick auf die einzelnen Postulate soll ein ganzheitliches Vorgehen gesichert werden. Vor dem Hintergrund des an der Urne abgelehnten Projektes stellt sich aber die Frage, wie eine neue Gestaltung genau aussieht, die breit abgestützt ist. Der Gemeinderat startet daher am 24. Oktober 2022 mit dem «Linden-Dialog» einen öffentlichen Beteiligungsprozess (s. Hintergrund: Vom Linden-Dialog zum Neugestaltungsprojekt).
Bis April 2023 arbeitet im Rahmen des «Linden-Dialogs» eine Dialog-Gruppe aus 14 Personen eine «Stossrichtung für die zukünftige Gestaltung des Lindenplatzes» aus. Die Personen in der Gruppe sind bzgl. Ihrer Interessen und Perspektiven auf die Neugestaltung sehr gemischt, was auch das Ziel war. Das Ergebnis der Gruppe wird im Mai 2023 bei einer öffentlichen Abschlussveranstaltung präsentiert und gut aufgenommen. Der Gemeinderat beauftragt ein Landschaftsarchitekturbüro, auf dieser Basis ein Projekt auszuarbeiten.
Im Januar 2024 legt das Landschaftsarchitekturbüro auf dieser Basis drei Varianten vor. Die Dialog-Gruppe spricht sich für die jetzt ausgearbeitete Variante aus. Diese wird anschliessend vertieft ausgearbeitet, eine Kostenschätzung angestellt und schliesslich im Mai 2024 dem Einwohnerrat zur Beratung überwiesen.
Die Kommission des Einwohnerrats für Bau und Umwelt (KBU) setzt sich mit dem Neugestaltungsprojekt auseinander und empfahl dem Einwohnerrat eine Zustimmung zum Projekt. Dabei empfiehlt die KBU auch einzelne Ergänzungen (Trinkbrunnen, teilweise Entsiegelungen der Fahrbahnen prüfen, Vergrösserung des Spielbereichs prüfen) und erhöhte dazu den Investitionskredit um 50'000 CHF auf nunmehr 2'800'000 CHF.
An seiner Sitzung vom 16. Oktober 2024 stimmt der Einwohnerrat mit 27 Ja und 8 Nein bei einer Enthaltung für das Projekt und den Investitionskredit wie von der KBU vorgeschlagen. Da an derselben Sitzung jedoch auch das Behördenreferendum ergriffen wurde, sind nun erneut die Stimmberechtigte aufgerufen, über das Projekt zu entscheiden.
Die Abstimmung wird am 18. Mai 2025 stattfinden. Die Öffentlichkeit und die Stimmberechtigten haben die Möglichkeit, sich auf dieser Webseite und mit der Abstimmungsbroschüre zum Projekt zu informieren. Zusätzlich werden die Pläne, Visualisierungen und Erläuterungen voraussichtlich ab April 2025 im Lichthof des Gemeindezentrums ausgestellt.
Bei einem Ja zum Projekt im Mai 2025 könnte bis Ende 2025 das Bauprojekt (vertiefte technische Planung für die bauliche Ausführung) erstellt werden. Anfang 2026 könnte dann mit der Erarbeitung der Ausschreibungsunterlagen begonnen und die Bauarbeiten entsprechend bis Sommer 2026 vergeben werden. Mit dem Bau könnte somit im Herbst 2026 begonnen werden. Eine Fertigstellung Ende 2027 / Anfang 2028 ist damit möglich.
2022 wurde die Wiederaufnahme der Planungen zur Umgestaltung des Lindenplatzes gefordert. Wie aber sollte ein Neugestaltungsprojekt aussehen, damit es eine breite Unterstützung geniesst? Weder aus der Nachwahlbefragung 2021 noch aus dem 2014 begonnenen und wieder abgebrochenen Beteiligungsprozess liess sich eine konkrete Gestaltung ableiten. Der Gemeinderat und die Verwaltung gleisten daher 2022 mit dem «Linden-Dialog» ein neues Beteiligungsverfahren auf, das diese Frage klären sollte.
Neben der Information der Öffentlichkeit dienten die Auftakt- und die Abschlussveranstaltung dazu, die Inhalte mit der Öffentlichkeit rückzukoppeln. Nach dem Auftakt im Oktober 2022 wurde die genannte Auslegeordnung durch das Feedback der Anwesenden noch angepasst. Auch wurden durch die Veranstaltung noch interessierte Personen für die Arbeit in der Dialog-Gruppe gewonnen (s. Dokument «Zusammensetzung der Dialog-Gruppe»). Beim Abschluss im Mai 2023 wiederum war es das Ziel, ein Echo auf die Ergebnisse der Dialog-Gruppe einzuholen, denn auch eine breit aufgestellte Dialog-Gruppe kann nicht für alle Stimmen in der Bevölkerung sprechen. Mit Hilfe eines Echos kann aber besser eingeschätzt werden, ob das Ergebnis der Dialog-Gruppe tragfähig ist.
Der eigentliche Prozess, bei dem die Dialog-Gruppe sich auf eine gemeinsame Stossrichtung für die Gestaltung des Platzes verständigte, fand im Rahmen von vier Workshops zwischen den beiden öffentlichen Veranstaltungen statt. Die Workshops wurden von externen Fachpersonen moderiert, während ein Landschaftsarchitekturbüro sowie Verwaltungsmitarbeitende die Dialog-Gruppe fachlich beriet. Die Dialog-Gruppe war dank des vorgängigen Auswahlverfahrens recht gemischt und bestand aus älteren und jüngeren Anwohnenden, Gewerbetreibenden, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Interessierten aus Quartier, Politik, Vereinen und Initiativen. Die Dialog-Gruppe beinhaltete dabei sowohl Gegnerinnen und Gegner als auch Befürwortende des 2020 abgelehnten Projekts.
Wichtig bei den Dialog-Gruppen-Workshops war auch, dass die Teilnehmenden mit realistischen Bedingungen, Möglichkeiten und Massstäben arbeiteten. Mit der fachlichen Begleitung konnte z.B. gleich geprüft werden, welche gestalterischen Möglichkeiten bestehen, um die formulierten Anforderungen und Qualitäten an den Lindenplatz umzusetzen. Denn nur ein den tatsächlichen Möglichkeiten entsprechendes und hinreichend konkretes, auch räumlich gedachtes Ergebnis konnte das Thema «Umgestaltung Lindenplatz» weiterbringen.
Die geschäftsvertretenden Gemeinderäte waren an den Workshops dabei, um die Diskussionen aus erster Hand zu verfolgen. Sie brachten sich aber bewusst nicht ein: Es sollte ein unabhängiges Ergebnis entstehen, das für sich steht und als Grundlage für die weitere Planung dem Gemeinderat übergeben werden sollte. Dass stattdessen die Dialog-Gruppe direkt einen Entscheid über die Gestaltung des Platzes trifft, wäre nach demokratischen Regeln nicht möglich: Die Dialog-Gruppe ist schliesslich nicht durch die Stimmberechtigten gewählt entsprechend nicht legitimiert. Auch dass die Dialog-Gruppe mit dem Gemeinderat direkt über die Gestaltung eines solchen Platzes verhandelte, wäre ein sehr exklusiver Zugang für ein nicht gewähltes Gremium. Daher wurde ein Weg gewählt, bei dem ein breit abgestütztes Ergebnis dem demokratisch legitimierten Entscheidungsgremium zur weiteren Planung übergeben wurde. Dadurch gab es auch keinen Druck für die Dialog-Gruppe, sich in jedem Fall auf eine einzige «Lösung» zu verständigen: Auch unterschiedliche Empfehlungen oder Varianten sind ein hilfreicher Zwischenschritt zum Weiterarbeiten. Die nachfolgende Entscheidungsebene Gemeinderat musste sich dann im nächsten Schritt festlegen.
Das Ergebnis der Dialog-Gruppe (s. Dokument «Ergebnis Dialog-Gruppe Text und Plan») schuf ein einladendes Bild vom neuen Lindenplatz: er solle Raum und die notwendige neue Ausstattung bieten für Aufenthalt, Spiel und Quartieranlässe. Der Lindenplatz solle sich dabei dem nördlich gelegenen Quartier durch den Abbau von Barrieren und Parkplätzen sowie der Einrichtung einer Tempo-20-Zone räumlich öffnen. Die Sperrung der Strasse «Lindenplatz» für den Durchgangsverkehr solle zudem geprüft werden. Der alte Kiosk solle zu einem noch zu definierenden «Treffpunkt» umgebaut werden. Da für die verschiedenen Funktionen relativ wenig Raum zur Verfügung steht und überdies ein ganz überwiegend grünes Erscheinungsbild und der grösstmögliche Erhalt von Bestandsbäumen gewünscht war, sollten die Grünflächen von anderen Nutzungsansprüchen freigehalten werden. So ergab sich ein Bild eines Platzes, der durch reichhaltig bepflanzte «Vegetationsinseln» gegliedert sein soll. Diese grünen Inseln sollten nur an bestimmten Bereichen den anderen Nutzungsansprüchen Platz machen, welche in der Regel einen befestigten bzw. einen spezifischen, nicht begrünten Bodenbelag erfordern.
Wie geschildert, konnte die Dialog-Gruppe in Ihrem Ergebnis einzelne Punkte auch offen lassen bzw. zu bestimmten Themen auch gegensätzliche Varianten erarbeiten. So waren schliesslich die Punkte «Umfang und Angebot Treffpunkt», «genauer Umgang mit Bestandsbäumen», «Anzahl Parkplätze und Verkehrsregime Strasse Lindenplatz» und «Perspektive Jugendliche» am Ende noch zu klären und zu entscheiden.
Die Dialog-Gruppe sah vor, dass es als Ersatz für den funktionslos gewordenen Kiosk auch wieder eine bauliche Struktur geben solle, die als sozialer Treffpunkt funktioniert und nach Möglichkeit auch eine Versorgungsfunktion (Verpflegung) haben sollte. Da eine private Gastronomie auf dem Platz ausgeschlossen wurde, kam nur die Gemeinde als Betreiberin einer solchen Struktur in Frage. Die Dialog-Gruppe reichte daher die Frage nach dem genauen Umfang und der Art dieses Treffpunkts an den Gemeinderat weiter. In Beratung mit der Verwaltung wurde entschieden, dass zusammen mit Aufenthaltsmöglichkeiten eine Küchen-Infrastruktur entstehen soll, die privat gemietet und dazu benutzt werden könne, kleinere Veranstaltungen auf dem Platz zu bespielen. Sie solle entweder im sanierten Bestandsgebäude oder aber in einem Neubau auf dem Platz gebaut werden.
Bezüglich des Umgangs mit den Bestandsbäumen entschied der Gemeinderat, dass eine Neugestaltung diese bestmöglich integrieren und schützen soll. Eine Entfernung eines Baums aus anderen Gründen als der Baumgesundheit und der Sicherheit – also etwa aus räumlich-gestalterischen Gründen – sollte nur als begründete Ausnahme möglich sei.
Bei der Frage, ob die Strasse «Lindenplatz» für den Durchgangsverkehr gesperrt werden solle, folgte der Gemeinderat der klaren Mehrheit innerhalb der Dialog-Gruppe: Nur noch Anrainer, die Kundschaft und Notfallorganisationen sollen die Strasse befahren können. Ab der Hälfte der Strasse, wo es keine Grundstückzufahrten gibt, solle die Strasse mit Pollern gesperrt werden.
Im Rahmen des Linden-Dialogs konnten – wie oft bei Beteiligungsprozessen, die nicht explizit Kinder- und Jugendthemen ansprechen – keine Jugendlichen oder Kinder für eine Teilnahme an der Dialog-Gruppe gewonnen werden. Ferner konnte die Vertretungsperson der gemeinderätlichen Kinder- und Jugendkommission, die an der Dialog-Gruppe teilnehmen sollte, ihren Einsatz im Verlauf nicht ausreichend wahrnehmen. Eine fehlende Perspektive Jugendlicher (die Themen kleinerer Kinder sind dagegen über mehrere jüngere Eltern eingebracht worden) ist daher am öffentlichen Abschluss als Defizit angemerkt worden. Es wurde entsprechend beschlossen, nochmals einen Abgleich des Ergebnisses mit einer Jugendperspektive durchzuführen. Hierzu konnten als Fachpersonen Vertreterinnen bzw. Vertreter des Freizeithauses sowie der Kinder- und Jugendkommission gewonnen werden. Der Abgleich machte deutlich, dass dem Ergebnis der Dialog-Gruppe wenig hinzuzufügen ist: im Sinne der Freizeitgestaltung von Jugendlichen eignet sich der Platz in der Vision der Dialog-Gruppe sehr gut als Treff- und Begegnungsort. Hingehen ist es aus Gründen der räumlichen Begrenztheit und der umgebenden dichteren Bebauung nicht denkbar, den Platz im Sinne eines Bewegungs- und Sport-Ortes auszubauen (Hartplatz für Ballspiel oder Pumptrack / Skateanlage).
In Folge beschloss der Gemeinderat im Oktober 2023, das Ergebnis der Dialog-Gruppe vom April 2023 mit diesen vier Klärungen anzupassen und verabschiedete so das «Programm für das Vorprojekt Lindenplatz» in Text und Plangrafik (s. entsprechendes Dokument). Gleichzeitig sprach er dem Landschaftsarchitekturbüro META, das bereits den Linden-Dialog begleitete, den Auftrag aus, ein entsprechendes Vorprojekt in Varianten auszuarbeiten.
Das Landschaftsarchitekturbüro META entwickelte bis Januar 2024 drei unterschiedliche Ansätze, wie das «Programm für das Vorprojekt Lindenplatz» gestalterisch umgesetzt werden könnte. Dabei wurden je Ansatz einzelnen Aspekte des «Programms» unterschiedlich gewichtet. Die drei Ansätze loten vor allem aus, wie durch unterschiedliche Anzahl und Form der Vegetationsinseln räumlich unterschiedliche Situationen hergestellt werden können.
Die Ansätze zeigten auch auf, welches die unterschiedlichen Bepflanzungs- und Belagsmaterialoptionen sein könnten. Die Varianten wurden im Januar 2024 im Projektteam beraten, der Dialog-Gruppe vorgestellt und dort eingehend diskutiert. Die Variante mit eher vielen kleineren und organisch geformten Vegetationsinseln «Thousand Islands» ging bei der Dialog-Gruppe als klarer Favorit hervor. Sie konnte die geforderten Qualitäten am besten umsetzen und wurde in der Folge weiter ausgearbeitet.
Dabei wurden zahlreiche Punkte aus der Diskussion der Varianten in den weiteren Gestaltungsprozess eingebracht; dies betraf vor allem Grösse und Zusammenhang der Vegetationsinseln und die Verbindung des «Platzinneren» mit dem «Platzäusseren». Auch fand eine intensive Phase der Kostenoptimierung in Bezug auf Belagsoptionen und Ausstattungselemente statt. Es ist dem Gemeinderat ein Anliegen, dass – trotz seither stattgefundenen Baukostensteigerungen – das neue Projekt zur Neugestaltung des Lindenplatzes weniger finanzielle Mittel benötigt, als das 2020 abgelehnte Projekt.
Im April 2024 wurde das Vorprojekt mit diesen Vorgaben dann schliesslich fertig gestellt (s. «Plan Neugestaltung Lindenplatz»). Mit Vorprojekt wird ein Plan bezeichnet, der eine räumliche Situation planerisch-gestalterisch eindeutig und massstäblich darstellt, umsetzbar ist und eine Kostenschätzung erlaubt. Das Vorprojekt samt Kostenschätzung wurde dann im Mai vom Gemeinderat beschlossen und dem Einwohnerrat zur Beratung überwiesen, da dieser letztlich den notwendigen Investitionskredit für die Umsetzung sprechen muss.
Die Neugestaltung des Lindenplatzes erneuert den wichtigen Freiraum am Ortseingang von Allschwil: Eine artenreichere und standortgerechtere Begrünung sowie mehr Bäume sorgen für ein überwiegend grünes Erscheinungsbild mit weniger Versiegelung und besserer Beschattung auch der Strassenbereiche als heute. Durch eine sorgfältige Flächenaufteilung steigt aber gleichzeitig auch die Nutzbarkeit des Platzes beispielsweise für Quartieranlässe und Märkte. Durch die Verkehrsberuhigung und stärkere Durchgrünung der zwei umgebenden Quartierstrassen, verbesserte Wegeführung über den Platz und den Abbau von Barrieren um das Platzdreieck wird die Zugänglichkeit verbessert und die Vernetzung mit dem Quartier hergestellt. Die Fläche, die über Aufenthaltsqualität verfügt, wird dadurch gegenüber heute grösser. Die Ausstattung mit Spielbereich, Boden-Wasserspiel, vielen Sitzmöglichkeiten, Trinkbrunnen, barrierefreiem WC und einer mietbaren Veranstaltungsküche wird zeitgemäss erneuert und erweitert. Alle Ausstattungs- und Gestaltungsaspekte wurden eng mit einer Dialog-Gruppe aus der Bevölkerung entwickelt, in der ganz unterschiedliche Perspektiven präsent waren. Die gefundene Gestaltung ist somit breit abgestützt.
Die 17 Bestandsbäume werden vollumfänglich erhalten und es werden 17 zusätzliche Bäume gepflanzt. Ein Teil der neuen Bäume befindet sich ausserhalb des inneren Platzdreiecks entlang der Lindenstrasse und vergrössert so den begrünten und beschatteten Bereich merklich. Weitere Baumpflanzungen werden entlang des inneren Platzdreiecks vorgenommen. Sie zeichnen durch ihre Position näher am Rand die Konturen des Platzes nach und halten die Mitte langfristig frei. Da vier grössere, ortsprägende Bäume sich alters- und umgebungsbedingt bereits in ihrem letzten Lebensabschnitt befinden, wird durch die Neupflanzungen die Wirkung des «Baumdreiecks» langfristig gesichert.
Neu wird das innere Platzdreieck durch sogenannte Vegetationsinseln gegliedert. Dies sind reichhaltig mit Stauden bepflanzte Grünbereiche, die eine Wuchshöhe von einem knappen Meter aufweisen. Sie teilen so den Platz in unterschiedliche Räume, ohne jedoch uneinsehbare Ecken zu schaffen. Zwischen den Vegetationsinseln liegen die Wege des Platzes aus versickerungsfähigem Mergelbelag. An die Vegetationsinseln angegliedert sind jeweils mehrere gepflästerte Nischen, die mit Sitzbänken ausgestattet sind. Es entstehen dabei 18 solcher umgrünter Nischen, was die Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten auf dem Platz deutlich erhöht.
Durch die Reduktion (von 31 auf 16) und eine andere Anordnung der Parkplätze im Strassenbereich werden Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit und Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger deutlich erhöht. Gleichzeitig wird die Aufenthaltsqualität gesteigert und die Erreichbarkeit des lokalen Gewerbes verbessert. Alle verbleibenden 16 Parkplätze sollen für zeitbegrenztes Parkieren (30 Minuten bis 3 Stunden) reserviert werden und richten sich somit an die Kundschaft. Derzeit finden sich nur 7 Kurzzeitparkplätze im Perimeter, der Rest sind Dauerparkplätze, die für die Kundschaft meist nicht zur Verfügung stehen. Durch das Projekt werden keine privaten Parkplätze abgeschafft. 20 Veloabstellplätze, davon 14 gedeckt, helfen, dem Mangel an Veloabstellplätzen um den Platz entgegenzuwirken.
Das bestehende Kioskgebäude, das auch weiterhin die bestehende Trafostation sowie den Postomaten beherbergen wird, wird saniert und zu einem Treffpunkt umgebaut. Neu wird eine robuste Küche im Inneren des Treffpunkts zur Verfügung stehen, die auch privat gemietet werden kann. Anlässe auf dem Platz können so über diese Küche versorgt und bespielt werden. Der Treffpunkt orientiert sich mit seiner Öffnung daher zum Platzinneren hin. Zur Baslerstrasse zeigt er neu ein attraktives Rundfenster, das die Küche belichtet und die neue Funktion sichtbar macht. Zusätzlich wird ein barrierefreies WC eingebaut. Ein gedeckter Unterstand bietet Witterungs- und Sonnenschutz, unter dem auch die tragbaren Tisch-Bank-Kombinationen ihren Platz finden können. Vier dieser Kombinationen stehen neben den fix montierten Sitzbänken auf dem Platz zur Verfügung.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an die
Gemeindeverwaltung Allschwil
Bereich Bau – Raumplanung – Umwelt
Abteilung Entwickeln Planen Bauen
Baslerstrasse 111
4123 Allschwil
Projektleiter Michael Klatz
Tel. +41 61 486 27 08
E-Mail: michael.klatz@allschwil.bl.ch
Projektleiter Jan Bachofer
Tel. +41 61 486 25 60
E-Mail: jan.bachofer@allschwil.bl.ch
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