24.06.2019
Mit dem Ersatzneubau der Überbauung Heuwinkel entsteht ein Vorzeigeprojekt, das in Allschwil neue Massstäbe setzt. Die beiden neuen Wohnhäuser werden ohne Heizöl und Erdgas beheizt, und ein Grossteil des Strombedarfs wird über eine Photovoltaikanlage produziert, welche in der Gebäudefassade integriert ist. Am 28. Juni 2019 findet die Grundsteinlegung statt.
Zwischen der ersten Machbarkeitsstudie im Jahr 2014 und dem offiziellen Baustart liegen fünf Jahre, welche die Bauherrin Graphis – eine gemeinnützige Bau- und Wohngenossenschaft – dazu genutzt hat, eine moderne Wohnüberbauung mit 65 Wohnungen zu entwickeln, welche städtebaulich überzeugt, günstigen Wohnraum schafft und gleichzeitig höchste Anforderungen an den Umweltschutz erfüllt. Die Gemeinde war von Beginn weg involviert und auch in der Jury des Wettbewerbsverfahrens vertreten. Aber auch während der weiteren Projektentwicklung arbeitete die Graphis in gutem Einvernehmen und äusserst partnerschaftlich mit der Gemeinde zusammen. Dank der guten Zusammenarbeit und der intensiven Projektbegleitung ist es gelungen, eine Wohnüberbauung zu entwickeln, welche die Rahmenvorgaben des Quartierplan-Reglements der Gemeinde nicht nur erfüllt, sondern weit übertrifft.
Auf erneuerbare Energie gesetzt
Das Bauprojekt erfüllt mit Minergie-A/P-ECO höchste Ansprüche an Energieeffizienz und verzichtet zu 100 Prozent auf fossile Wärmeenergie. Stattdessen wird der Wärmebedarf zur Beheizung der Wohnungen und für das Warmwasser über Erdwärmesonden gedeckt, die mittels Wärmepumpen die Erdwärme im Untergrund nutzbar machen. Der Strom, welcher für den Betrieb der Erdwärmepumpe notwendig ist, wird fast vollständig von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der beiden Gebäude produziert. Doch damit nicht genug. Nach konstruktiven Gesprächen mit der Abteilung Entwickeln Planen Bauen entschied sich die Graphis dazu, auch die Gebäudefassade komplett mit Photovoltaik-Paneelen auszurüsten. Die Photovoltaikanlagen auf den Dächern und an den Fassaden liefern zusammen über die Hälfte des gesamten Strombedarfs für den Betrieb der Erdwärmepumpe, die Lüftung, den Allgemeinstrom (Lift, Treppenhausbeleuchtung, Waschküche etc.) und für alle Wohnungen der beiden Gebäude. An sehr sonnigen Tagen wird sogar mehr Strom produziert als gleichzeitig verbraucht werden kann. In diesem Fall wird der überschüssige Strom ins Stromnetz eingespeist. Mit der 2500 Quadratmeter grossen Photovoltaikfläche an den Gebäudefassaden erhält Allschwil einen Wohnungsbau mit der grössten Photovoltaikfassade schweizweit.
Platz für Natur
Trotz aller zukunftsweisenden Technik kommt die Natur nicht zu kurz. Dank der Aufständerung der Photovoltaik-Paneele können die über 1’200 Quadratmeter grossen Flachdächer extensiv begrünt werden. Dadurch entstehen naturnahe Flächen, welche einen attraktiven Lebensraum für zahlreiche Lebewesen bieten und sich auch positiv auf das Stadtklima auswirken werden. Auch die Umgebung wird naturnah gestaltet. Naturnahe Wiesen und Gehölzgruppen mit einheimischen Sträuchern schaffen auf über 30 Prozent der Grünfläche neuen, ökologisch wertvollen Naturraum.
Mehrwert für das Quartier
Entlang der Heuwinkelstrasse entsteht ein neuer öffentlicher Platz, der sowohl die Bewohnerschaft wie auch die Nachbarschaft im Quartier zum Verweilen einlädt. Mit dem Platz entsteht ein Begegnungsort, welcher das Quartier aufwerten und soziale Kontakte ermöglichen wird. Ein alter, von der Gemeinde gestifteter Dorfbrunnen erhält am neuen Quartierplatz ein neues Zuhause und wird seinen Teil zu einem schönen Ambiente beitragen.
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