06.01.2020
Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, Glasscherben, Kartonreste und vieles mehr. Private Hinterlassenschaften im öffentlichen Raum gehören auch in Allschwil zum «Ortsbild». Die Gemeindeverwaltung begegnet dem Littering-Problem nun mit einer neuen, stilvollen Massnahme.
Fast alles ist vergänglich, was bleibt ist der Müll. Und damit der Müll nicht liegen bleibt, sind in Allschwil die Mitarbeiter der Gruppe Betrieblicher Unterhalt, der Regiebetriebe fast pausenlos im Einsatz. Ab Januar 2020 nimmt die Gemeindeverwaltung nun einen neuen Mülleimer-Typ in Betrieb. Zukünftig werden an Allschwils Bus- und Tramhaltestellen nur noch die neuen Müllschlucker im Einsatz sein. Die alten Plastik-Eimer werden sukzessiv ersetzt und fristen ihr Gnadenbrot an Allschwils «Hündeler-Routen» als Kotbehälter. Die ersten sechs Pilot-Mülleimer wurden bereits installiert. «Ventura 60» heisst die neue «Geheimwaffe» zur Müllbekämpfung aus dem Hause der Robi AG. Der Ventura (spanisch für «Glück») soll unter anderem mit seinem zeitlos-stilvollen Äusseren dafür sorgen, dass zukünftig in Allschwil Ordnung herrscht. «Hoffentlich ein Glücksfall für die Umwelt», meint Stefan Castioni, Leiter der Gruppe betrieblicher Unterhalt und Initiant der Kampagne, zur Wahl des neuen Modells. Ein wesentliches neues Merkmal sei der integrierte Aschenbecher. «Wir möchten Rauchern die Möglichkeit bieten, die Zigi-Stümmel auch direkt im Aschenbecher zu entsorgen», sagt Castioni weiter.
(Bildunterschrifte)
Magie der Schönheit. Der neue Ventura-Kübel (rechts) ist einfach zu schön, um seinen Müll daneben zu deponieren.
Für die Umwelt wäre dies in der Tat eine Wohltat. Geraten die Kippen-Reste in den Wasserkreislauf, werden die teils hochgiftigen Inhaltsstoffe aus dem Filter, wie Arsen, Blei und Nikotin ausgewaschen und verschmutzen das Grundwasser und die Oberflächengewässer. Selbst in der ARA (Abwasserreinigungsanlage) kann das kontaminierte Wasser nicht vollständig von den schädlichen Restbeständen gereinigt werden. Ein Filter kann so 40 Liter Trinkwasser ungeniessbar machen. Werden die Filter hingegen ordnungsgemäss entsorgt und in der KVA (Kehrichtverbrennungsanlage) verbrannt, ist die Gefährdung gebannt.
«Freund mit besonderen Vorzügen»
Der neue Ventura 60 vereinigt viele Vorzüge. Durch seine Präsenz motiviert er zu aktivem Umweltschutz. Optisch besticht er durch seine ausdrucksstarke Form und sein klares Design. Ausserdem ist er einfach zu handhaben. Mit einer Schlüssel-Umdrehung am Aschenbecher, kippt der Behälter den Inhalt in den Müllbeutel darunter. Eine weitere Schlüsselumdrehung an der Front-Seite und der Beutelbehälter klappt auf. Dies bedeutet für die Mitarbeiter der Gruppe weniger Gefummel mit übervollen Säcken beim Herausnehmen aus dem Behälter, Nachstopfen und Zusammensammeln von heruntergefallenem Unrat. Und sogar eine Herkunfts-Deklaration liefert der neue Mülleimer mit. Das auf dem Gehäuse eingravierte Allschwil-Wappen gibt an: «Müll made in Allschwil».
Freiwillige vor!
2020 werden 22 zusätzliche Ventura-Mülleimer im Gemeindegebiet installiert. Die alten, grünen Plastik-Mülleimer seien oft dem Vandalismus zum Opfer gefallen, resümiert Stefan Castioni. Die Palette der Zerstörung reichte von Schmierereien bis zum Brandanschlag. Die Nanobeschichtung des neuen Edelstahlgehäuses vereinfacht die Reinigung nach Farbattacken enorm. Auf die ersten Erfahrungswerte zur Brandbeständigkeit der neuen «Mischt-Chübel» ist das Team um Castioni gespannt. Möglicherweise liegen die ersten Testergebnisse bereits nach dem diesjährigen Silvesterfeuerwerk vor.
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