Gemeinde Allschwil

In Allschwil entsteht ein Bijou in fröhlicher Architektursprache

02.03.2015

Sigrid Wittl ist die verantwortliche Projektleiterin des Architekturbüros Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten AG für den Neubau Schulanlage Gartenhof. Die 41-jährige Architektin aus Bayern ist sicher, dass die Allschwiler Schülerinnen und Schüler in rund anderthalb Jahren in ein tolles Schulhaus einziehen werden.

aj. Sigrid Wittl arbeitet seit April 2013 bei Birchmeier Uhlmann + Rabinovich. Als verantwortliche Projektleiterin im Architekturbüro, das für die neue Allschwiler Schulanlage Gartenhof federführend ist, besteht ihre Hauptaufgabe darin, zu organisieren und zu kommunizieren, die Informationen und Anliegen vieler am Grossbau Beteiligter zu verteilen. Zu diesen gehören Bauherren, Nutzervertreter, Behörden, Planer, Unternehmer, ihre Chefs und ihr Team. Als Vermittlerin zwischen diesen vielen Anspruchsgruppen mit den unterschiedlichsten Intentionen und Wünschen kommt ihr ihre natürlich vorhandene Zielsicherheit im Erkennen von kritischen Situationen zugute; ansonsten versteht sie es, sich bei weniger wichtigen Angelegenheiten zurückzunehmen.

Der Respekt vor der Herausforderung
Die Architektin aus Berufung, die aus einer Handwerkerfamilie stammt, fasziniert an der Architektur die Verknüpfung von Kreativität, Pragmatismus und Handwerk. Sie pendelt zur Zeit zwischen Zürich und Allschwil: Zwischen ihrem Büro, wo sie Sitzungen vor- und nachbearbeitet und die Planungsarbeit begleitet und der Allschwiler Gemeindeverwaltung und dem Baucontainer auf der Baustelle auf dem Gartenhof. Für sie ist es ein grosses Privileg, für das neue Allschwiler Schulhaus die Projektleitung zu machen. Man muss sie sich bei dieser Riesenarbeit jedoch nicht als Einzelkämpferin vorstellen. Die mit der typisch bayerischen Ruhe ausgestattete Sigrid Wittl, die sich wohl am besten mit den Adjektive hartnäckig, pragmatisch, zuverlässig und engagiert beschreiben lässt, wird unterstützt von zwei Mitarbeiterinnen; zudem begleiten ihre Chefs Anne Uhlmann und Carlos Rabinovich das Projekt in gestalterischer Hinsicht sehr eng, lassen ihr in organisatorischen Dingen aber gänzlich freie Hand.

Ein Pausenplatz für Fantasie und Bewegungsdrang
Das Interessanteste an ihrem oft nervenaufreibenden Job ist mit Sicherheit die Baustelle oder konkret: zu se-hen, wie das Geplante mit den Unternehmern und durch die Handwerker umgesetzt wird und das künftige All-schwiler Bijou entsteht. Für Sigrid Wittl ein wirkliches Bijou mit sehr hellen Schul- und Tagesschulräumen, die für den Gebrauch robust sind, versehen aber mit einer im Detail fröhlichen Architektursprache. Ihr gefallen be-sonders das Zusammenspiel des Hallengebäudes mit dem Schulgebäude. Das Ziel hier sei es, eine gestalteri-sche Gesamtheit zu schaffen und den beiden Teilen mit ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden; der teilweise öffentlichen Nutzung der grossen Räume Aula und Turnhalle stehen die eher privateren Räume der Klassenzimmer und der Aufenthaltsbereiche der Schule gegenüber. Auf jeden Fall dürfen sich alle All-schwilerinnen und Allschwiler gemäss Wittl auf eine tolle Turnhalle (sie muss es wissen, spielt sie doch seit 27 Jahren vereinsmässig Volleyball) und eine ebensolche Aula freuen. Eingebettet sind diese zwei Baukörper in einen abwechslungsreichen Pausenplatz mit vielen Spielanregungen, auf dem die Kinder ihre Fantasie und ihren Bewegungsdrang vollumfänglich entfalten können.

Auch oberflächlich Unangenehmes ist interessant
In den nächsten Wochen und Monaten stehen vordergründig folgende Arbeiten an: Letzte Materialisierungs-konzepte mit der Bauherrschaft abstimmen, letzte Ausschreibungspakete erstellen und die Ausführungsplanung rechtzeitig für den Beginn von Fassadenmontage, Bedachung und Innenausbau fertigstellen. Auch unangenehme Begebenheiten lassen sich bei einer derart langen To-do-Liste und engem Zeitkorsett – der Terminplan ist relativ knapp, eine Verzögerung wegen des Schulbeginns im August 2016 nicht denkbar - dabei nicht immer vermeiden. So etwa, wenn Dinge schief gehen, die kostenintensiv sind oder wenn Projektbeteiligte ausfallen. Denn, wie die Diplom-Ingenieurin der Technischen Universität München sich ausdrückt: Das oberflächlich Unangenehme ist eigentlich auch interessant.

Ihre Zukunft gehört dem Bau
Sind dann dereinst einmal alle Arbeiten getan, so kann sich Sigrid Wittl, die als Kind neben Architektin auch Lehrerin für Mathematik, Deutsch und Sport sowie Feuerwehrfrau auf dem beruflichen Wunschzettel hatte und in der Freizeit gerne reist, Sport treibt oder Zeit mit den Patenkindern verbringt, den nächsten Projekten widmen: Beruflich etwa, noch viele Projektleitungen an interessanten Gebäuden wie hier in Allschwil zu übernehmen; halbberuflich, um ein Haus aus gesammelten und gebrauchten Baustoffen zu bauen.

Wittli

Hier finden nach der Eröffnung 2016 Aufführungen und Gemeindeanlässe statt: Projektleiterin Sigrid Wittl oberhalb der Bühne, im Hintergrund die zukünftige Aula. (Foto: aj)

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