Gemeinde Allschwil

Das 1966 restaurierte und 1968 als Heimatmuseum eröffnete Fachwerkhaus besitzt eine wichtige Stellung im Dorfkern an der Baslerstrasse 48 und steht unter Denkmalschutz. Nachdem das Museum 2015 vorübergehend geschlossen wurde, will die Gemeinde nun alles unternehmen, um das Museum wiederzueröffnen. Neu heisst es «Museum Allschwil, Haus für Kultur und Geschichte» und ist Museum und Kulturort in Einem.

Ein Blick zurück

  • das frühere Heimatmuseum

Wer etwas über Kultur und Geschichte von Allschwil erfahren wollte, besuchte früher das Heimatmuseum Allschwil. Dieses entstand Ende der 60er Jahre – in einer Zeit mit schnellem Bevölkerungswachstum – aus der Idee heraus, das Andenken an die bäuerliche Vergangenheit Allschwils zu bewahren. Das Heimatmuseum war in einem historischen Fachwerkgebäude untergebracht und beherbergte ein Wohnmuseum mit Einrichtungsgegenständen aus dem gehobenen bäuerlichen Milieu. Mit Dauer- und Wechselausstellungen zu Kultur, Gesellschaft, Brauchtum, Geschichte und Archäologie, aber auch Kunst und Natur, war das Heimatmuseum thematisch breit aufgestellt.

  • temporäre Schliessung und Zwischennutzung

Das Heimatmuseum Allschwil wurde im Rahmen der generellen Leistungsüberprüfung auf Beschluss des Einwohnerrates vom 22. Mai 2014 per 1. Januar 2015 temporär geschlossen, um Zeit für die nötig gewordene Neukonzeption zu erhalten. Ziel war es, das Museum mit einem neuen Konzept wiederzueröffnen. Während der Schliessung stellte die Gemeinde das Haus in einer Zwischennutzung als Ort für Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Die Vereine Fachwerk, Piano di Primo, das Landkino und die Musikschule Allschwil initiierten die kulturelle Bespielung des Hauses.

  • kein kulturelles Mehrspartenhaus

Der Gemeinderat hat sich sowohl im Leitbild «Zukunft Allschwil» wie auch im Kulturleitbild für den Erhalt des kulturellen Erbes sowie für eine lebendige und vielfältige Gemeinde, mit der sich die Bewohnerinnen und Bewohner identifizieren können, ausgesprochen. Auf dieser Grundlage empfahl der Gemeinderat am 25. März 2020 dem Einwohnerrat ein kulturelles Mehrspartenhaus und die Planung und Realisierung eines unterirdischen Ergänzungsbaus. An der Sitzung vom 14. Juni 2022 nahm der Einwohnerrat das definitive Grundlagenkonzept kulturelles Mehrspartenhaus (Abschlussbericht der SIA-Phase 1) zur Kenntnis, lehnte jedoch einen Kredit in der Höhe von CHF 265‘000.00 für die Planung, Organisation und Durchführung eines Studienauftrags (SIA-Phase 2) und für die Ausarbeitung eines Vorprojekts (SIA-Phase 3) mit Kostenvoranschlag ab.

  • Wiederaufnahme der Leitbildmassnahme

Am 30. August 2023 hat der Gemeinderat die Stossrichtung zur Wiederaufnahme der Leitbildmassnahme «Wiedereröffnung Heimatmuseum Allschwil» bewilligt.

Das «neue» Heimatmuseum

  • Potenzialanalyse und neuer Vorschlag
    Der Gemeinderat verabschiedete im Frühjahr 2023 das Kulturleitbild samt strategischer Ziele und bekannte sich damit erneut zu Erhalt, Pflege und Vermittlung des kulturellen Erbes. Dieser Auftrag wird in wesentlichen Teilen vom Heimatmuseum erfüllt. Aus diesem Grund beauftragte der Bereich BEK die externen Experten Martin Handschin und Thomas Rorato (Büro „imRaum“) mit der Analyse der bisherigen Projekthistorie sowie mit der Ausarbeitung eines neuen Vorgehensvorschlags zur Wiedereröffnung des Heimatmuseums Allschwil (Potenzialanalyse).
  • Stossrichtung zur Wiedereröffnung des Heimatmuseums
    Der neue Vorgehensplan zur Wiedereröffnung des Museums baut auf der Analyse des politischen Prozesses sowie der Vorarbeit auf. Er entspricht der Empfehlung der Kommission für Kultur und Soziales nach einem ganzjährigen oberirdischen «Kleinmuseum» mit unterstützendem Veranstaltungsbetrieb. Strategisch wird verstärkt vom Bestehenden hergedacht: Zuerst wird der operative Betrieb wiederaufgebaut, bevor die baulichen Planungsgrundlagen (Sanierung, allfälliger Ergänzungsbau) im späteren Projektverlauf entlang des tatsächlichen Bedarfs erarbeitet und beschlossen werden.
  • provisorische Wiedereröffnung
    Mit diesem Ansatz soll die Liegenschaft an Ostern 2025 provisorisch „wiedereröffnet“ und interdisziplinär bespielt werden. Parallel zur Erarbeitung der erforderlichen Planungsgrundlagen wird der Museumsaufbau dank dieses Vorgehens bereits in Angriff genommen. So können erste Erfahrungswerte gesammelt werden, damit das Haus der Bevölkerung als Schaufenster für das kulturelle Erbe der Gemeinde wieder zur Verfügung steht. Die vom Gemeinderat verabschiedete Neuausrichtung geht von der Potenzialstudie samt Vorgehensvorschlag von Martin Handschin und Thomas Rorato aus und sieht vor, dass im Haus weiterhin kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
  • konzeptionelle Neuausrichtung
    Da ein klassischer Museumsbetrieb mit Dauer- und Sonderausstellungen bei gleichzeitiger Programmierung kultureller Veranstaltungen in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten der Baslerstrasse 48 nicht realisiert werden kann, ist die Überarbeitung des Betriebskonzepts für die langfristige Wiedereröffnung des Museums notwendig.

    Räumlich: Sanierung und Redimensionierung
    In der sanierungsbedürftigen und denkmalgeschützten Liegenschaft des Museums soll langfristig ein identitätsstiftendes «Museum Allschwil, Haus für Kultur und Geschichte» für die Bevölkerung entstehen. Räumlich muss jedoch verstärkt von der Sanierung des Bestehenden her gedacht werden. Der operative Betriebsaufbau erfolgt während der Aufbau- und Projektierungsphase in den bestehenden Räumlichkeiten. Basierend auf den Erfahrungswerten dieses provisorischen Betriebs erfolgt die Planung und Beschlussfassung der Sanierung und eines allfälligen Ergänzungsbaus.

    Konzeptionell: Gemeinsame Teilhabe
    Mit der 2022 verabschiedeten, überarbeiteten Museumsdefinition des internationalen Museumsrates ICOM wird der Einbezug und die Teilhabe von Gemeinschaften in der Museumsarbeit verankert. Basierend auf den Exponaten der Museumssammlung sollen künftig unter anderem partizipative Kulturerbe-Projekte mit verschiedenen Kooperationspartner/-innen lanciert werden, die in kleineren Projektpräsentationen (Wechselausstellungen) münden. Für Kulturveranstaltungen ist das Haus offen für alle Kulturschaffenden und Vereine. Die Programmierung soll so erfolgen, dass diese vielfältig ist und alle Bevölkerungsgruppen erreicht.

Der Gemeinderat sieht diesem Vorgehensplan nach der bisherigen Vorgeschichte des Heimatmuseums als den vielversprechendsten Weg, um die im Kulturleitbild definierten Werte zu leben und ein kleines, zeitgenössisches Museum für die Bevölkerung wiederzueröffnen.

Die nächsten Schritte

Der Gemeinderat hat sich für ein angepasstes Vorgehen in der Wiederaufnahme des Projekts ausgesprochen und die Voraussetzungen für einen operativen Betriebsaufbau geschaffen.

  • Betriebsaufbau 2024/25
    Die neue Leiterin des Museums Allschwil, Haus für Kultur und Geschichte, wurde am 1.7.2024 angestellt und übernahm mit 80 Stellenprozenten die Gesamtverantwortung des Hauses. Mit dieser Voraussetzung wird sichergestellt, dass der Betrieb des Hauses auf einem professionellen Qualitätsniveau aufgebaut und das Gesamtprogramm reibungslos koordiniert werden kann. Ab Januar 2025 steht das Haus allen Kulturschaffenden und Vereinen ausserhalb der vom Museum belegten Zeiten und Räume zur öffentlichen kulturellen Nutzung zur Verfügung. Die Leitung stellt sicher, dass das Programm vielfältig ist und die gesamte Bevölkerung Allschwils anspricht.
  • Sanierung/Ausbau: ER-Sondervorlage (2026/27)
    Der provisorische Betrieb des Hauses wird operativ bis ca. 2026/27 über den jährlichen Budgetprozess beschlossen. Bis dahin werden die erforderlichen Planungsgrundlagen für das Betriebskonzept, die Ausstattung, die Sanierung und allfällige bauliche Ausbaumassnahmen erarbeitet und dem Einwohnerrat im Rahmen einer Sondervorlage zur Beschlussfassung vorgelegt. Während den Sanierungsarbeiten wird der Betrieb des Hauses eventuell ausgelagert, bevor die fertiggestellte Liegenschaft im verabschiedeten Betriebsmodus offiziell wiedereröffnet werden kann.

Berichterstattung in den Medien

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